Mondmessage
Ein begehbares Musik |Theater für fünf Musiker, viele Lautsprecher und andere Medien Mondmessage geht von „found footage“ auditiver und visueller Art aus den 1960er bis 1990er Jahren aus. Die Ton- und Bildgeräte (Kassettengeräte, Radio, Tonbandgerät, Fernseher, Diaprojektoren usw.) sowie die mehr als zwanzig Lautsprecher in verschiedenen Größen und Formen, die im Aufführungsraum verteilt installiert sind, sind ebenfalls überwiegend einige Jahrzehnte alt. Die Materialien - Klänge und Bilder von Kassetten, Tonbändern, Fotos, Dias, Filmen, Videos - stammen aus persönlichen Sammlungen sowie von Flohmärkten und aus Internetarchiven. Die Musiker spielen nicht nur ihre Instrumente sondern bedienen auch die Audio- und Bildgeräte und verrichten andere Aktionen wie das Ein- und Ausräumen von geometrischen Holzobjekten eines Mathekastens (in den 1970er Jahren für den Mengenlehreunterricht in der Grundschule verwendet). Das Publikum kann sich frei durch den Raum bewegen und die Abspielgeräte und Materialien teilweise selbst bedienen und spielen. Zwei interaktive audiovisuelle Installationen sind in die Aufführungskonstellation integriert. Als auditives Material wurde u.a. verwendet: Kassetten aus dem Besitz der Komponistin sowie von Freunden und Bekannten mit Gesprächen, Erinnerungsprotokollen, Aufnahmen aus dem Alltag (z.B. Schul- und Gesangsstunden, Familienszenen, Lieder / Reime und Kinderimprovisationen, Reisedokumentationen), Radiomitschnitte, Hörspiele und Mixtapes; Klänge aus Internetarchiven (beispielsweise eine private Aufnahme der Eruption des Mount Helen 1980, die in 200 km Entfernung gemacht wurde); Stör- und Bedienungsgeräusche sowie Bandrauschen von Kassetten/Tonband/CD. Wasseraufnahmen (Regen, Brunnen, Schwimmen, Badewanne, Wasserglas, Meeresbrandung...) dienen als Überleitungsklänge zwischen den zehn Abschnitten der einstündigen Komposition. An visuellen Materialen erscheinen vor allem Dias aus dem Familienarchiv der Komponistin. Der Titel Mondmessage bezieht sich ursprünglich auf die Verwendung eines Funkspruchs des Kosmonauten Komarow von seiner Weltraumreise 1967 und spielt gleichzeitig auf McLuhans "the medium is the message" an. Eine Diaserie der NASA mit Mond- und Weltraumbildern fand die Künstlerin erst als sie den Titel schon gewählt hatte. |