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Mandelkern

Das Material der vierspurigen Tonbandkomposition "Mandelkern" besteht ausschließlich aus Flötenklängen, die durch Granularsynthese moduliert wurden. Das Stück besteht aus sechs kurzen Abschnitten – Schleifen/ Segmente/ Fasern/ Geflechte/ Membrane/ Hüllen - Begriffe, die einem Aufsatz über das Nervensystem entnommen sind. „Mandelkern“ heißt ein Steuerungszentrum im Gehirn, wo - wie im bekannteren Hippocampus - viele Endpunkte von Seh-, Hör- und Körperempfindungsnervenbahnen liegen und von wo - wie vermutet wird - emotionale Impulse ausgehen. Die Komposition spielt mit verschiedenen Graden von Nähe und Entfernung zum natürlichen Flötenklang und mit Gegensätzen zwischen eher statischem, blockhaftem Fortschreiten und organischer Bewegung. „Mandelkern“ ist für vier Lautsprecher konzipiert, wobei aber nicht die besonders effektvolle und wohlklingende Raumverteilung des Klangs im Mittelpunkt steht. Eher sollen die Lautsprecher als Instrumente wahrgenommen werden, als verschiedene Klangquellen, die dennoch zusammenwirken.