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Klanginstallation im Freiraum des Lentos Museum. 2023
im Rahmen der Ausstellung "Haus-Rucker-Co. Atemzonen"
6.10. 2023 - 25.2.2024 Lentos Kunstmuseum Linz
https://www.lentos.at/ausstellungen/haus-rucker-co
Im Rahmen der Ausstellung „Haus-Rucker-Co. Atemzonen“ realisierte die Künstlerin Kirsten Reese eine Klanginstallation im Lentos Freiraum, die in enger Auseinandersetzung mit dem Werk der Künstler- und Architektengruppe entstand.
Der von Haus-Rucker-Co seit den 1970er-Jahren verstärkt thematisierte Gegensatz von natürlichem und artifiziellem Lebensraum und die Bedeutung unserer Atmosphäre als schützende – und schützenswerte – Hülle bilden wesentlichen Ausgangspunkte für Reeses Komposition.
Mittels Atemgeräusche in Verbindung mit den mechanischen Klängen medizinischer Beatmungsgeräte umfängt die 8-kanalige Surround Soundinstallation die Hörenden wie eine akustische Hülle am umbauten Vorplatz des Museums. Die akustischen und architektonischen Charakteristiken des Freiraums werden aufgegriffen und Klangbewegungen im Raum kreiert. Durch den langen Nachhall erfahren die Klänge eine eigene Prägung und Färbung.
In Bezugnahmen auf die utopischen Ideen, die sich in den frühen Arbeiten von Haus-Rucker-Co wiederfinden, nutzt Reese die futuristischen Klänge des Fairlights Synthesizer – einem der ersten digitalen Musikinstrumente, das in den späten 1970er-Jahren entwickelt wurde. Teil des umfangreichen Soundarchivs des Synthesizers sind natürliche Geräusche und atmosphärische Sounds, die von Reese weiter elektronisch transformiert, „verkünstlicht" werden. Sie werden ergänzt mit Fluss- und Wasserklängen, Aufnahmen von Amphibien aus dem Donauraum, sowie Sinustonmelodien, die in ihrem Zusammenspiel Fragen nach Lebendigkeit und Ausdruck in dem naturbezogenem und elektronischem Klangmaterial stellen. Damit schafft Reese ein intensives akustisches Erlebnis, welche das Wechselspiel von Natur und Künstlichkeit, sowie die Beziehung zwischen den Menschen und ihrer Umwelt auslotet.
Ausstellung „Haus-Rucker-Co. Atemzonen“:
Mit ihren Arbeiten an der Schnittstelle von Kunst und Architektur zählt die Gruppe Haus-Rucker-Co (1967 – 1992) zu einer der wichtigsten Positionen in der österreichischen Nachkriegsavantgarde. Ihr wegweisendes Werk überschritt die Grenzen traditioneller Gattungen und rief zu einer Verknüpfung von Kunst und Leben auf. Die von Haus-Rucker-Co aufgegriffenen Themen, wie etwa die zunehmende Umweltzerstörung, verdeutlichen die bis heute anhaltende Relevanz ihres Schaffens.